Ein Besonderes Erlebnis im sozialen Ferienprojekt in Finsterbergen

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Heute möchte ich euch von einem besonderen Erlebnis berichten. Denn genau wegen solchen Erlebnissen mache ich das alles und engagiere mich so gut ich es kann im Bereich des sozialen Miteinanders.

Im Juni 2022 bekam ich über die Kontaktfunktion der NesoMi Internetseite eine Nachricht von einer Dame. Sie schrieb mir, dass sie über 80 Jahre ist und gesehen hat, dass wir in Finsterbergen ein Ferienhaus haben, in dem man auch unentgeltlich für einige Tage unterkommen könnte. Sie erzählte mir, dass sie in Friedrichroda, ein Ort nur ein paar Kilometer von hier entfernt geboren und aufgewachsen ist. Ihre Eltern haben dort bis zu ihrem Tot gelebt und sind auch auf dem dortigen Friedhof beerdigt. Ihr größter Wunsch wäre noch einmal das Grab ihrer Eltern zu besuchen. Allerdings ist sie nicht mehr so fit und Mobile und auch ihre finanzielle Situation ist mehr als angespannt. Warum hat sie mir auch geschrieben, aber das werde ich nicht hier veröffentlichen und es hätte eh auch keine Rolle gespielt, weil sich mit gegenüber ganz sicherlich keiner erklären muss.
Es wurde dann einige Male hin und her geschrieben und ich habe der Dame angeboten, sie in Gotha am Bahnhof abzuholen und zum Ferienhaus zu bringen. Am nächsten Tag sie zu Friedhof nach Friedrichroda zu fahren und mit ihr zusammen, zum Grab ihrer Eltern zu gehen. Und letztlich am darauffolgenden Tag wieder nach Gotha zum Bahnhof zu fahren und sie in den Zug setzen, dass sie wieder nach Hause fahre kann.

Und so wie wir es abgesprochen hatten, wurde es dann auch umgesetzt. Leider hatte ich nicht wie versprochen ein Auto von einem Freund geborgt bekommen und so musste ich mit meinen Movano fahren. Glücklicher weiße habe ich von meinen Wohnwagen noch eine Trittstufe, sodass die ältere Dame auch in den Transporter einsteigen konnte. Sie war zu Fuß wirklich sehr gehandicapt und wir konnten nur langsam die Strecken laufen. Aber das war egal, denn sie ist eine sehr freundliche Frau, die auch viel zu erzählen hatte und wir haben uns gut die Zeit unterhalten. Jeder, der schon einmal hier, wer weiß, dass der Weg zum Ferienhaus ein wenig steil bis zum Haus geht, also habe ich sie immer bis zum Haus gebracht und dort auch wieder abgeholt. Sie hat sich in meinen Arm eingehakt und so sind wir dann losmarschiert. Auch zu dem Grab ihrer Eltern. Essen hatte sie sich ein paar Kleinigkeiten mitgebracht für den kurzen Aufenthalt, aber ich habe sie auch zu einer echten Thüringer Bratwurst eingeladen. Wir saßen auch am zweiten Abend zusammen beim mir am Haus bei vor dem überdachten Außenkamin und haben uns nett unterhalten.
Ich muss sagen, durch den Besuch der Oma, die in 2 Monaten 83 Jahre alt wird, ist mir wieder bewusst geworden, warum ich das alles mache. Warum ich so viel meiner Zeit opfere für die Gruppen, das Netzwerk und dem Ferienhausprojekt. Gerade in letzter Zeit ist mir vieles über den Kopf gewachsen und ich habe öfter überlegt, dass es so nicht weitergehen kann. Aber nach solch einem Erlebnis, wo man dabei ist und sehen, erleben und auch fühlen kann, mit welch kleiner Gegenleistung man einen Menschen, den man nicht kennt, so glücklich machen kann, habe ich wieder Energie und auch Hoffnung für die Projekte schöpfen können.

Hier konnte ich wirklich helfen, da ich auch die Zeit und die Möglichkeit hatte. Natürlich bin ich nicht immer vor Ort und kann Gäste vom Bahnhof abholen oder vor Ort begleiten. Auch habe ich in diesem Fall die fälligen Nebenkosten für den Aufenthalt, die immer zu bezahlen sind, aus meiner Tasche bezahlt. Diese Nebenkosten sollen aber nicht abschrecken, sie betragen nur 10 € je Tag und für Menschen, die sich selbst diese nicht leisten können, versuchen wir Paten zu finden. Um das ganze Projekt auch finanzieren zu können, kann man dort auch gegen Spende Urlaub machen.

Vielleicht unterstützen auch einmal Mitglieder in der Gruppe “Urlaub gegen Hand” andere Menschen für ein paar wenige Tage, die nicht an ausgesuchten Hotspots leben, bei dringenden Arbeiten, die der Gastgeber im Moment nicht ausführen und vor allem bezahlen kann.
https://www.facebook.com/groups/urlaub.gegen.hand

Vielleicht teilen mehr Menschen ihr Zuhause, die auch die Möglichkeit dazu haben, jemanden bei sich zu beherbergen aus der Gruppe “Urlaub ohne Gegenleistung”

https://www.facebook.com/groups/Urlaub.ohne.Gegenleistung

Vielleicht ergreifen mehr Menschen einmal die Initiative und veranstalten kleiner oder größere Treffen in der Gruppe “Gemeinsam satt einsam”

https://www.facebook.com/groups/gemeinsam.nicht.einsam

 

Die Zeiten sind für uns alle seh schwer im Moment, aber sollten wir nicht genau deshalb alle ein wenig enger zusammenrücken und uns unterstützen? Uneigennützig und Finanz interesselos, nur ein paar Tage im Jahr echtes „soziales Miteinander“ auch leben. Glaubt mir, ihr werdet es sicherlich nicht bereuen und ihr werdet eine besondere innere Zufriedenheit erfahren durch das Unterstützen eines Menschen, den ihr gar nicht kennt. Und ein paar extra Punkte auf der haben Seite eures Karma Kontos gibt es auch noch 🙂
Hier das Formular, in dem am einen Urlaubsplatz in dem Ferienobjekt anfragen kann

http://ferienplatz.nesomi.net/
Hier noch einmal ein kleiner Ausschnitt aus einem Radio-Interview mit mir – dort erklärte ich bezogen auf die Gruppe Urlaub gegen Hand, warum ich das alles mache.

 

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1 thought on “Ein Besonderes Erlebnis im sozialen Ferienprojekt in Finsterbergen”

  1. ty-ty sagt:

    Prima, Holger! Respekt und Sympathie! Weiter so, gutes Neues Jahr!
    ty-ty

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